Best-Practice-Dialog II. B8
govdigital – für Blockchain in der Verwaltungspraxis
Applikationen sollen öffentlichen Institutionen künftig die Möglichkeit schaffen, Echtheitsnachweise, Bescheinigungen und Abrechnungen einfacher und kostengünstiger durchzuführen. Praktische Beispiele sind die Validierung von Zeugnissen und Führerscheinen, Nachbarschaftsstrom-Verträgen oder rechtssichere Nachweise von Entsorgungswegen.
Um solche modernen Services in Zukunft sicher und nachweisbar bereitzustellen, haben Ende 2019 neun kommunale IT-Dienstleister mit der Bundesdruckerei die Genossenschaft govdigital eG gegründet. Der Fokus dieses Unternehmens liegt seither darin, das Potenzial der Blockchain bzw. unterschiedliche Formen der „Distributed Ledger Technology“ für die Zusammenarbeit von Verwaltungs- und Identifikationsvorgängen auszuloten. Es geht darum, im Sinne einer digitalen Daseinsvorsorge für öffentliche Verwaltungen und andere öffentliche Institutionen eine sichere und verbindliche bundesweite Kommunikation zu gewährleisten.
Ziel ist es, notwendige Infrastruktur wie Server und Datenbanken in zertifizierten Rechenzentren zur Verfügung zu stellen und zu betreiben. Auf Basis dieser Infrastruktur können kommunale genauso wie Landes- und Bundesbehörden Anwendungen für die öffentliche Hand entwickeln und anbieten. Denkbar sind Leistungen wie „Blockchain as a Service“ (BaaS) genauso wie die Durchführung von Transaktionen (Validierung) oder die Nutzung der Blockchain-Infrastruktur „Blockchain Infrastruktur as a Service“ (BIaaS) für den Betrieb von Apps.
Es geht aber längst nicht nur um Blockchain. Der Ansatz der govdigital ist breiter und technologieoffen: So wird die Genossenschaft künftig ebenso Projekte im öffentlichen Sektor aus dem Bereich Künstliche Intelligenz forcieren. Insgesamt gilt es, die Chance zu nutzen, Veränderungen als öffentliche Hand proaktiv und gemeinsam zu gestalten, um nicht von außen gestaltet zu werden.